Schwarzbier
Verbreitung: |
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Bundesweit |
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Biergattung: |
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Vollbier |
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Stammwürze in %: |
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Mindestens 11 |
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Alkoholgehalt in % vol: |
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Ca. 4,8 - 5 |
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Bierart: |
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Untergärig |
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Charakteristik: |
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Sehr dunkles Bier, vollmundig: keine einheitliche Geschmackscharakteristik |
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Brauprozess: |
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Gärung mit untergäriger Hefe unter Verwendung dunkler Spezial- und Röstmalze |
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Geschichte: |
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Dunkelfarbige Braunbiere waren früher die vorherrschende Biersorte in Deutschland - seit 1543 ist Schwarzbier in Thüringen nachgewiesen; damals obergärig gebraut |
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Bierpflege: |
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Optimale Trinktemperatur liegt bei 8 Grad Celsius; wird gern aus Schwarzbierpokalen getrunken |
Eine
dunkle Spezialität meldet sich zurück
Das sehr dunkle, vollmundige und oft malzbetonte Bier findet seit der Wende
immer mehr Freunde. Das mag daran liegen, dass der Konsument von heute die
Abwechslung liebt und gern einmal etwas anderes probiert. In vielen Szenekneipen
hat sich das Schwarzbier mittlerweile seinen festen Platz erobert und bereichert
auch in Gaststätten und Restaurants die Bierpalette.
Bier hat eine „dunkle” Vergangenheit
Damit meldet sich das Bier in seiner ursprünglichsten Form zurück. Denn der
Siegeszug der hellen Biere begann erst vor etwa hundert Jahren. Die Brau- und
Mälztechnologie hatte sich so weit entwickelt, dass es möglich wurde, auch mit
hellem, weniger lang gedarrtem Malz ein wohlschmeckendes Bier zu brauen. Davor
waren alle Biersorten mehr oder weniger dunkel. In Thüringen zum Beispiel ist
das Schwarzbierbrauen seit 1543 urkundlich belegt. Noch zu Beginn des 20.
Jahrhunderts wurde überwiegend dunkles Bier getrunken.
Mit der Verbreitung der helleren Biere, vor allem des Dortmunder und Pilsner
Typs, gerieten die dunklen Biere mehr und mehr in Vergessenheit. Sie wurden zu
regionalen Spezialitäten: am Niederrhein und in Düsseldorf das obergärige
„Altbier”, in Bayern das „Dunkel” und in Thüringen und Sachsen das
„Schwarzbier”.
Schwerpunkt in den neuen Bundesländern
Vor dem Fall der Mauer war dunkles Bier östlich der Elbe eher ein
Nischenprodukt. Doch mit der Wiedervereinigung wurde die alte Brautradition in
Ostdeutschland wiederbelebt. Heute wird dort ein hochwertiges Bier gebraut, das
dem modernen Geschmack der Verbraucher entspricht. Das gilt sowohl für das
Produkt als auch für den Markenauftritt. So liegt der Schwerpunkt des
Schwarzbierbrauens in den neuen Bundesländern, vor allem in Thüringen und
Sachsen, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern. Ähnlich wie Bautzener Senf oder
Spreewälder Gurken gehört das Schwarzbier zu den kulinarischen Spezialitäten aus
Ostdeutschland, die zunehmend ihren Weg in die alten Bundesländer finden. Gerade
auch Frauen haben das spritzige Schwarzbier, das bei einer Temperatur von acht
Grad Celsius aus dem typischen Schwarzbierpokal am besten schmeckt, zu schätzen
gelernt.
Von Natur aus schwarz
Anders, als seine kräftige Farbe vielleicht vermuten lässt, ist Schwarzbier kein
Starkbier. Es wird mit einer Stammwürze von mindestens elf Prozent gebraut und
gehört damit zu den Vollbieren. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,8 bis 5 Prozent.
Hergestellt wird es auf der Grundlage alter, traditionsreicher Rezepturen, unter
Einsatz modernster Technologie und dem entsprechenden Know-how. Seine tiefdunkle
Farbe erhält Schwarzbier übrigens ausschließlich durch die Verwendung von
dunklen Spezial- oder Röstmalzen. Alles streng nach dem deutschen
Reinheitsgebot.
Quelle: Deutscher Brauerbund