Pils/Pilsner
Verbreitung: |
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Gesamte Bundesrepublik |
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Biergattung: |
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Vollbier |
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Stammwürze in %: |
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Mindestens 11 |
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Alkoholgehalt in % vol: |
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Ca.4,8 |
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Bierart: |
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Untergärig |
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Charakteristik: |
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hell-goldfarbenes, stärker gehopftes Bier mit feinsahnigem Schaum |
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Brauprozess: |
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Gärung bei niedrigen Temperaturen |
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Geschichte: |
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Das Bier Pilsener Brauart ist rund 150 Jahre alt und wurde von dem bayerischen Braumeister Josef Groll am Martinstag 1842 in Pilsen erstmals ausgeschenkt |
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Bierpflege: |
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in mehreren Zügen in höchstens 3 Minuten einschenken; die optimale Trinktemperatur liegt bei rund 8 Grad Celsius |
Pils - der Deutschen
liebstes Bier
Pils ist mit Abstand die beliebteste Biersorte in Deutschland. Sein Anteil am
gesamten Bierausstoß liegt bei mehr als 65 Prozent. Ein edles Pils kann sich
überall sehen lassen und wird ganz selbstverständlich auch als Getränk zu einem
Fünf-Sterne-Menü bestellt.
Bayerische Braukunst in
Pilsen
Ähnlich wie beim Bockbier, das nicht aus Süd-, sondern aus Norddeutschland
stammt, war es nicht ein Böhme, sondern ein Bayer, der das Pils erfunden hat.
Die böhmische Stadt Pilsen gehörte Mitte des vergangenen Jahrhunderts zur
österreichischen k.u.k. Monarchie. Aber von kaiserlicher Herrlichkeit konnte bei
dem Bier, das in der Stadt gebraut wurde, nicht die Rede sein. Die Qualität war
so schlecht, dass der Pilsner Magistrat im Februar 1838 sogar verfügte, 36
Fässer Bier vor dem Rathaus öffentlich auslaufen zu lassen. Um diesem
unhaltbaren Zustand ein Ende zu machen, beschloss noch im selben Jahr eine
Gruppe „brauberechtigter Bürger” den gemeinschaftlichen Bau eines „Bürgerlichen
Brauhauses”. Am 15. September 1838 erfolgte der erste Spatenstich.
Auch bei der Bierart wollten die Einwohner von Pilsen neue Wege gehen. In Böhmen
wurde nach alter Art obergäriges Bier gebraut. Aber der Geschmack hatte sich
gewandelt. Dunkles untergäriges Bier, auch bayerisches Bier genannt, war in Mode
gekommen, und so brauchte man für das neue Brauhaus auch einen neuen
Braumeister. Die Wahl fiel auf den 29 Jahre alten Josef Groll aus dem
bayerischen Vilshofen. Dessen Vater war Brauereibesitzer und Bierbrauer und
hatte lange an der Rezeptur eines untergärigen Biers getüftelt. Groll junior
nahm das Rezept mit nach Pilsen.
Ähnlich wie die Bayern hatten auch die Böhmen die Möglichkeit, Eis, das im
Winter gesammelt wurde, in tiefen Kellern und Höhlen aufzubewahren. So konnten
sie das ganze Jahr über bei einer Temperatur von vier bis neun Grad Celsius Bier
brauen,
Voraussetzung für den Einsatz untergäriger Hefe. Am Martinstag, dem 11. November
1842, war es dann soweit: In den Gasthöfen „Zum Goldenen Adler”, „Zur weißen
Rose” und „Hanes” wurde zum ersten Mal das neue Pilsener Bier ausgeschenkt.
Josef Groll hatte jedoch nicht viel Zeit, sich seines Bieres zu erfreuen. Sein
Vertrag lief nach fünf Jahren aus und wurde auch nicht verlängert. Zu Ruhm und
Ehre kam das Pilsener Bier in Deutschland zuerst in Preußen. Erst viele
Jahrzehnte später zogen die Bayern zögernd nach.
Pils – vorzugsweise ein
Männerbier?
Auch heute noch hat das hell-goldfarbene Pils besonders viele Freunde im Norden,
Westen und Osten der Bundesrepublik. Im Süden, wo es die meisten Brauereien in
Deutschland gibt, greift man noch eher zu den anderen Biersorten. Aber das Pils
bleibt das beliebteste Bier der Deutschen. Vor allem Männer wissen den
hopfig-herben Geschmack zu schätzen: Jeder zweite deutsche Mann trinkt
mindestens einmal in der Woche ein Pils, ein Drittel sogar mehrmals in der
Woche. Mit einer Stammwürze von rund elf Prozent und einem Alkoholgehalt von 4,8
Prozent ist Pils ein Vollbier. Alkoholfreie und -reduzierte Marken sorgen aber
dafür, dass der Pilsfreund in keiner Lebenslage auf sein Lieblingsbier
verzichten muss.
Ein gutes Pils braucht
drei Minuten
Pils schmeckt am besten, wenn es eine Temperatur von acht Grad hat – und wenn
man sich beim Zapfen nicht zuviel Zeit lässt. Der Spruch „Ein gutes Pils braucht
sieben Minuten” ist genauso alt wie falsch: Ein Bier, an dem so lange
herumgezapft wurde, kann nicht mehr frisch sein. Statt dessen sollte das
Pilsglas zunächst langsam mit der ersten Schaumkrone bis zum oberen Rand gefüllt
werden. Nun wartet man, bis sich der Schaum gesetzt hat. Wenn man nun zwei- bis
dreimal nachzapft, erhält man eine wunderschöne Schaumkrone und hat bereits nach
etwa drei Minuten ein frisches rein